Verpasste Chance beim Importverbot der Stopfleber

Stopfleber («Foie Gras») ist in der Schweiz wegen Tierquälerei seit 45 Jahren verboten. Das Parlament hat diese Woche aber beschlossen, dass Stopfleber weiterhin importiert werden darf. Neu allerdings deklariert werden muss. Das ist absolute Heuchlerei! Unseren Bäuerinnen und Bauern wird diese grausame Praxis verboten, aus dem Ausland in die Schweiz importieren ist aber erlaubt. Man geht davon aus, dass die Schweiz jährlich 200’000 Kilogramm Gänse-Stopfleber oder «Foie gras» importiert.

Nebst schlechten Haltungsbedingungen, ist bei der Stopfleber besonders die Fütterung grausam. Mit Hilfe eines Schlauchs wird bis zu 1 kg Maisbrei durch die Speiseröhre in den Kropf von Enten oder Gänsen gepresst. Dies geschieht in 2-3 Sekunden, zweimal am Tag. Das entspricht etwa 12 kg Spaghetti für einen Menschen. Die Leber schwillt so krankhaft an und wird bis zu 10x so gross wie sie eigentlich sein sollte. Manchmal zerreist sie. Die gequälten Tiere erleiden Flügelbrüche, schmerzhafte Wunden und durch den Schlauch durchlöcherte Hälse. Der Druck auf ihre Lungen verhindert, dass sie richtig atmen können. Solches erfüllt den Tatbestand der Tierquälerei und ist daher in der Schweiz selbstverständlich unter Strafandrohung verboten.

Was nun? Die Motion von Martin Haab, Nationalrat der SVP wurde abgelehnt. 3 Dinge kannst du tun, um etwas dagegen zu unternehmen: A) Es gibt eine Initiative, die Stopfleberimporte verbieten möchte, die kannst du unterschreiben B) keine Stopfleber essen und C) dich weiterhin für mehr Tierschutz im In- und Ausland einsetzen.

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Viviane Kägi

Co-Präsidentin GLP Bezirk Winterthur